Makaber und Traurig
Inhalt:
Als Liv sechs Jahre alt ist, wird sie von ihrem Vater als tot gemeldet,
sie sei in der Brandung ertrunken. Das zumindest lässt ihr Vater Jens die
Behörden glauben, da er nicht möchte, dass Liv in die Schule geht. Getrieben
von seiner Angst, seine einzige Tochter zu verlieren, muss Liv in einem
Container leben, zusammen selbst gezimmerten Särgen in Harz konservierten
Tieren und mit allerhand Gerümpel, welches ihr Vater unablässig sammelt. Sie
wird von der Außenwelt komplett abgeschirmt und darf nur nachts aus ihrem
Container um weitere Sachen für ihren Vater zu besorgen. Essen gibt es nur aus
Dosen oder was sie sich mit ihrem Pfeil und Bogen selbst fängt.
Meinung:
Als allererstes muss ich zugeben, dass das Buch wirklich hervorragend
geschrieben ist, vor allem die ganzen Perspektiven, die von der Sichtweise
verschiedener Personen erzählt. Aber je mehr ich von dem Buch gelesen wurde,
desto makabrer und ekliger fand ich es. Es ist nicht blutig oder blutrünstig,
aber die Obsession, die der Vater, Jens Haarder, an den Tag legt, war für mich
teilweise unerträglich. Ich musste das Buch immer mal wieder aus den Händen
legen und erstmal zwischendurch etwas anders lesen. Ich habe mir immer die
Frage gestellt, wie kann er seinem Kind so etwas antun. Doch auch noch weitere
Gefühle überkamen mich beim Lesen: Traurigkeit und Mitleid. Ich hatte
schreckliches Mitleid mit dem kleinen Mädchen, in welche Verhältnisse sie
aufwächst, dass ihr Vater sie mit einer solchen Obsession an sich binden will und
dass er zudem noch ein großer Messie ist, hat mein Mitgefühl für das Kind
eindeutig geweckt. Traurig war ich sehr darüber, dass Liv eigentlich keinen
hatte mit dem sie reden konnte. Ihr Mutter konnte ab einer bestimmten Zeit nur
noch schreiben und das auch nicht mehr so gut, bis sie es dann komplett aufgab.
Geredet hat sie nur mit ihrem Zwillingsbruder, der jedoch kurz nach der Geburt
gestorben ist. Daran sieht man eigentlich, wie einsam Liv war. Aus ihrer
Mutter, Maria Haarder, bin ich irgendwie das ganze Buch über nicht wirklich
schlau geworden. Da ist mehr oder minder nur eine Nebenrolle in der ganzen
Tragödie spielt, wusste ich nicht viel mit ihr anzufangen.
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